Stresserkrankungen
Unser Organismus verfügt über ein Netzwerk von Systemen, welche eine optimale Anpassung an physische oder psychische Belastung ermöglichen. Sehr intensive oder dauerhafte Stressbelastung kann dazu führen, dass Fehlregulationen dieser Systeme auftreten, welche dann psychische und körperliche Beschwerden auslösen können.
Fehlregulationen im zentralen Nervensystem begünstigen u.a. Schlafstörungen, Schmerzstörungen, Erschöpfungszustände und können sich als Depression, Angststörung oder psychosomatische Störungen manifestieren.
Auch periphere Organe können durch Stressbelastung beeinträchtigt werden. Dieses geschieht u.a. über Signale des autonomen Nervensystems, des Hormonsystems und des Immunsystems. In Folge werden Körperfunktionen gestört, welche z.B. den Verdauungstrakt, den Blutdruck und das Fortpflanzungssystem betreffen. Überdies begünstigt Stressbelastung u.a. nachhaltig Herzerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Atemwegserkrankungen.
Bei Stressbelastung kommt es zu einem sehr komplexen und interindividuell heterogenen Zusammenspiel von Funktionen des Gehirns, des Hormonsystems, des Immunsystems und Autonomen Nervensystems. Die Aufdeckung individuell relevanter Krankheitsmechanismen erfordert eine differenzierte Diagnostik, aus welcher sich personalisierte Therapiemaßnahmen ableiten lassen.